Siebtes Neues Weltwunder mit Ceviche, Maisbier und Cuzco
Die Magie Perus, dem „Üppigen“ am Amazonas, zeigt sich am besten auf dem legendären Inka-Trail. Und stechend ist hier vor allem die helle Sonne. Nicht umsonst titelte der peruanische Nobelpreisträger Mario Vargas Llosain “Die Stadt und die Hunde”. In der berühmten Ruinenmetropole Machu Picchu, auf 2.400 Höhenmetern in nackte Schieferwände gehauen, leidet man im Hochsommer unter den grellen Mittagsstrahlen wirklich wie ein Hund. Macht nichts, da es ringsherum so atemberaubend schön aussieht, dass sogar die stolz emporragenden Anden den Himmel dafür zu küssen scheinen. An der subtropischen Schwüle ändert der herrlich stürmische Urumba-Fluss unten im Heiligen Tal aber nichts, und die luftigen Wölkchen, die manchmal die antiken Terrassen umtüpfeln, auch nicht.
Vor das überirdische Erfolgserlebnis haben die Inka Götter den Schweiß gesetzt
Trotzdem. Oder vielleicht gerade deshalb: Das einer durchaus geometrischen Ordnung folgende Getürme aus Tempeln, Treppensystemen und Türstürzen, welches früher okkultes Zentrum der Inka war, ist definitiv jeden Schweißtropfen wert. Die UNESCO nennt es Weltkulturerbe der Menschheit. Auf Quechua heißt es liebevoll „Alter Gipfel“. Und Pachacútec Yupanqui, der ruhmreichste aller großen Inka-Machthaber, soll in Machu Picchu beigesetzt worden sein. Außerdem verkörpert die Sonne die höchste Gottheit der Inka und daher sind alle Gebäude, die der sagenumwobene „Sapa Inka“ um 1450 in Auftrag gegeben hatte, nach Süden ausgerichtet. Selbst die Indianer machten sich noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts die Bruthitze zunutze, indem sie die Ruinen der „heiligen Stadt“ zur Hacienda umfunktionierten und dort, wie ihre Inka-Ahnen, Gemüse züchteten. Grünes sprießt unter dem seltsam mystischen Licht hier oben seit jeher ganz hervorragend. Genauso wie jedem Besucher, der einmal seinen Fuß auf die majestätische Ausgrabungsstätte gesetzt hat, Machu Picchu so unendlich ans Herz wächst. Forscher konnten die überwucherten Ruinen einst vom Urwald befreien- die Sehnsucht nach Machu Picchu bleibt ein Leben lang.
Vier Tage für die Ewigkeit
„Ich habe die Energie gespürt!“, freut sich auch Christoph, Teilnehmer der 4-tägigen Tour „Kleingruppe Macchu Picchu Express“ von Inkatrotter.com, verzückt. Er hatte morgens ebenso wie seine Handvoll Mitstreiter mit geschlossenen Augen die glatt geschliffenen Steine der Sonnenwarte „Intihuatana“ berührt. Verklärt ließ man danach den Blick zum Wayna Picchu, dem „Jungen Gipfel“, herüberschweifen. Unweigerlich will jeder dann mehr. Die meisten Touristen kommen aus dem 80 Kilometer entfernten und knapp tausend Meter höher gelegenen Cuzco, dem ehemaligen Inka Kapital. So auch Christoph auf seiner Peru Reise. Keine Angst, in der heutigen Provinzhauptstadt werden keine Schlangen berührt (für die Inkas ein Symbol der Weisheit!) oder (fast keine) gegrillten Meerschweinchen gegessen. Die Peruaner servieren vielmehr stolz ihr Nationalgericht: Ceviche – eine köstliche Komposition aus klein geschnittenem, rohen Fisch, in Limettensaft mariniert, die auch „Anden Sushi“ genannt wird.
In Cuzco gesehen haben muss man:
• “Callejón de Siete Culebras” – zu Deutsch: Gasse der sieben Schlangen. Mächtige Steinbrocken, in die Schlangenmotive gehauen wurden
• “Calle Hatunrumiyoc” – Die Palastmauer des Herrschers Inca Roca. Highlight: die fugenlos gemeißelten Steine, der berühmteste hat 12 Ecken!
• “Coricancha” – So schräge Innenmauern wie der Petersdom: Sonnentempel der Inka.
Perus Nationalpreziosen: Koste es, was es „Wolle“
„Und dann ging´s auf ein Maisbier ins Heilige Tal der Inkas“, schwärmt Christoph vom „Chicha“, dem Lieblingsgetränk der Hochlandindianer. Schließlich will man das Irdische mit dem Überirdischen verbinden, klar. Mit dem klimatisierten Kleinbus fährt Inkatrotter.com seine maximal 14 Leute nach Pisac. Die tonnenschwere Stadtfestung verkörpert den Eingang zum Heiligen Tal der Inka. Gewaltige Korallenbäume filtern die Sonnenstrahlen, es duftet nach Eukalyptus. Eine Vorbuchung mancher Besichtigungen auf einer Peru Reise macht unbedingt Sinn, denn viele Inka Sehenswürdigkeiten sind über Monate hinweg ausgebucht. Was man laut Christoph unbedingt noch goutieren sollte:
– Pisco Sour, das moderne Nationalgetränk der Peruaner
– Quinoa, das „Wunderkorn der Inka“
– Koka-Tee, hält wach, berauscht und hilft hervorragend gegen Höhenkrankheit.
Aber Peru ist nicht nur wegen seiner heiligen Pilgerstätten und himmlischen Kulinarik eine Reise wert. Wie wäre es beispielsweise mit Wellenreiten an der Nordküste auf mannshohen Pazifik Wellen? Oder Sandboarding in den weichen Dünen von Huacachina? Eine Bootsfahrt durch den Regenwald oder über den Titicacasee? Und einen traumweichen Alpaka-Pulli mit Lama-Motiv und das verschmitzte Lächeln vom fliegenden Händler nimmt am Ende einfach jeder mit nach Hause…