Die tolle Winterstimmung einfangen
Sie ist nicht mehr weit, jene Zeit, in der Schneeflocken vom Himmel schweben, die Landschaft in zartes Weiß hüllen und die Eiszapfen von den Dachrinnen wachsen. Der Winter wird kommen, soviel ist gewiss. Und im Winter ergeben sich oft die schönsten Fotomotive: Halb zugefrorene Bäche, in denen sich das Sonnenlicht spiegelt. Vom Raureif bedeckte Bäume, die gespenstisch in der kargen Winterlandschaft stehen. Oder staubender Schnee, der von einem Skifahrer aufgewirbelt wird. Doch der Winter, beziehungsweise eigentlich der Schnee und das Eis, bergen auch einige Herausforderungen für den Fotografen. Mit ein paar Tipps kann man aber tolle Aufnahmen bei winterlichen Bedingungen ermöglichen.
In einer schneebedeckten Landschaft ist es wichtig, dass man nicht nur den Schnee im Sucher hat. Eine reine weiße Landschaft birgt wenig Interessantes für den Betrachter des Fotos. Deshalb sollte es in einer guten Winteraufnahme auch immer etwas geben, das den Blick des Betrachters auf sich zieht: Bäume, Bäche, Gipfel oder auch Wintersportler. Der Schnee auf dem Foto bringt auch eine der größten Herausforderungen für den Fotografen: Den Weißabgleich. Wenn viel weiß auf dem Foto zu sehen ist, wirkt der Schnee oft etwas gräulich. Dies kann man aber mit einfachen Maßnahmen verhindern oder verbessern: Zum einen kann man eine längere Verschlusszeit wählen. So gelangt mehr Licht in die Kamera und dunkle Flecken werden etwas heller. Aber Achtung: Eine zu lange Verschlusszeit sorgt natürlich dafür, dass das Foto überbelichtet ist. Man kann auch den ISO-Wert verändern und etwas herum probieren, um weniger grau und mehr weiß zu erhalten. Einfach probieren!
Für Aufnahmen von Schneelandschaften ist es auch gut, wenn man weiß, wie man das Histogramm ablesen kann. Ein kleiner Tipp: Bei Fotos, in denen Schnee abgebildet ist, sollte vor allem der rechte Bereich des Histogramms hohe Spitzen aufweisen. Das ist jener Bereich, der die weißen Anteile des Fotos anzeigt. Bei einem „normalen“ Foto sollte das Histogramm wie eine Art Gebirge geformt sein, mit Spitzen, die nie ganz nach oben reichen. Wenn Schnee auf dem Foto zu sehen ist, kann aber wie gesagt im rechten Bereich des Histogramms ruhig ein Ausreißer abgebildet sein – dann hat man reinweiße Stellen im Foto, und so sollte der Schnee ja hoffentlich aussehen. Ansonsten könnte man ja beim Betrachter der Fotobücher später meinen, es handelt sich um gräulichen Industrieschnee. Wenn man die Fotos online bestellen möchte, kann man sie vorher natürlich noch mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeiten, um das Weiß noch etwas weißer zu machen.
Wenn man Schneeflocken, die gerade vom Himmel fallen, fotografieren möchte, sollte man etwas mit der Verschlusszeit experimentieren. Je länger die Verschlusszeit, desto verschwommener sind dann die Ergebnisse. Wenn man also scharfe Schneeflocken haben möchte, sollte man eine geringe Verschlusszeit wählen. Dementsprechend sollte man dann auch den ISO-Wert und die Blende anpassen. Es kann aber auch durchaus reizvoll sein, längere Verschlusszeiten zu wählen. Dann kann man sozusagen das Fallen der Schneeflocken mit einem Foto einfangen. Hat man besonders schöne Aufnahmen gemacht, kann man ja die Fotos online bestellen und sich das Wohnzimmer verschönern. Interessant sind vor allem auch im Winter Schwarz-Weiß Aufnahmen. In einer von Haus aus etwas düstereren Zeit kann man mit diesem Stilmittel die Kälte besonders gut unterstreichen. Dabei sollte man aber gleich die Kameraeinstellungen so vornehmen, dass die Bilder schwarz-weiß aufgenommen werden. Bei Fotos, die zuerst in Farbe aufgenommen und später mittels Computer in Schwarz-Weiß-Bilder umgewandelt werden, könnten die verschiedenen Grautöne nicht mehr ganz so differenziert abgebildet sein.
Bevor man außer Haus geht um schöne Winterlandschaften für die nächsten weihnachtlichen Fotobücher zu fotografieren, sollte man auch einen Blick auf seine Ausrüstung werfen. Bei niedrigen Temperaturen haben die Akkus eine viel geringere Leistung. Es kann also sein, dass die Kamera den Geist viel früher aufgibt als in den warmen Monaten des Jahres. Also entweder freundet man sich mit diesem Umstand an oder man nimmt sich einen Ersatz-Akku mit. Man kann sich den Akku auch in die warme Jackentasche stecken, um die Laufzeit zu verlängern. Bei feuchtkaltem Wetter ist die Kamera auch den äußerlichen Einflüssen stärker ausgesetzt. Moderne Kameras sind zwar solide gebaut, die hochsensible Technik sollte aber dennoch vor Feuchtigkeit unbedingt geschützt werden. Entweder man kauft sich gleich die passende Regenhülle für seine Kamera oder man improvisiert ein wenig. Auch eine ganz einfache Plastiktüte kann bei starkem Schneefall gute Dienste leisten und erfüllt den Zweck.